Die Anzahl an Diabetikern (Zuckerkranken) ist in Österreich mit bis zu ca. 700.000 Menschen sehr hoch. Der Diabetes mellitus könnte jedoch verhindert werden, wenn der Blutzucker bei Risikopatienten regelmäßig kontrolliert wird. Falls eine Glukosetoleranzstörung (Frühdiabetes) rechtzeitig erkannt wird muss dann auch die entsprechende Therapie mit gesundem Essen und gesteigerter körperlicher Bewegung eingeleitet werden. Die Kampagne „Frühdiabetes erkennen – Diabetes verhindern“ des Österreichischen Akademischen Instituts für Ernährungsmedizin (ÖAIE) verfolgt das Ziel, Risikopersonen auf Glukosetoleranzstörung aufmerksam zu machen und Ärzte zur routinemäßigen Durchführung von Tests auf Frühdiabetes zu animieren.
Bei etwa 20 % der Diabetiker bestehen bereits wenn der erhöhte Blutzucker gesehen wird die möglichen Spätkomplikationen an den Nieren, Augen, Nerven und/oder Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose). Entdeckt werden kann die Glukosetoleranzstörung oder der Frühdiabetes mit der Blutzuckermessung mit Fingerstich (am besten mit der nüchtern-Glukosemessung), sowie dem Blutzuckertagesprofil und/oder einem Zuckerbelastungstest (da wird in Wasser gelöster Zucker getrunken und danach der Blutzucker gemessen). Univ.-Prof. Dr. Thomas Stulnig von der Medizinischen Universität Wien erklärte, dass Patienten mit Glukosetoleranzstörung Hochrisikopatienten für Diabetes mellitus sind. Jedes Jahr entwickeln bis zu 10 Prozent der Personen mit Glukosetoleranzstörung einen definitiven Diabetes und langfristig sind es 70 Prozent und mehr.
Patienten mit Diabetes mellitus sind für das Gesundheitssystem teuer, warnen auch Gesundheitsökonom der Donauuniversität Krems. Durch die Spitalsaufenthalte und Medikamente verursachen Diabetes-Patienten 3x so hohe Kosten wie gesunde Menschen. Bis zu 60 % aller Diabetes Patienten wären durch frühzeitiges Erkennen der Glukosetoleranzstörung vermeidbar. Die Glukosetoleranzstörung ist ein Frühstadium des Diabetes mellitus, bei der die Blutzuckerwerte (vor allem der nüchtern Blutzucker) bereits erhöht ist (dieser sollte unter 110 mg/dl sein). Erschreckend ist, dass bereits schon bei 10 bis 15 % der übergewichtigen Jugendlichen ein Glukosetoleranzstörung nachgewiesen werden kann. Mit Änderung des Lebensstils hinsichtlich Ernährung (gesunder Mischkost) und gesteigerter körperlicher Bewegung könnten viele Diabetes Erkrankungen verhindert werden.
WJS