Eine, kürzlich in der wissenschaftlichen Zeitschrift Circulation veröffentlichte, aktuelle Studie zeigt wie sich die negativen Auswirkungen von erhöhten Blutdruckwerten im Gehirn auswirken. Wenn seit der Jugend der Blutdruck erhöht ist, dann zeigt sich das im Alter dann in einem beeinträchtigten Gangbild und reduzierter kognitiver Leistung wie etwa erhöhter Vergesslichkeit. Zu den geschädigten Organen bei arterieller Hypertonie gehört damit eindeutig auch das Gehirn.

Dazu untersuchten die Wissenschaftler die Personen einer epidemiologischen Langzeituntersuchung, genannt CARDIA-Studie (Coronary Artery Risk Development in Young Adults). In dieser Beobachtung wird die Entwicklung von Risikofaktoren für die Gefäßverkalkung und insbesondere die koronare Herzkrankheit bei jungen Erwachsenen erforscht. Es wurden mehr als 5.000 Teilnehmer (18 bis 30 Jahre alt) aufgenommen und über 30 Jahre nachverfolgt. Im Laufe der Studie wurden viele klinische Untersuchungen, inklusive die systolischen und diastolischen Blutdruckwerte bestimmt. Der Bluthochdruck gilt als ein wesentlicher Risikofaktor (neben LDL Cholesterin und anderen) für die koronare Herzkrankheit. Dazu wurden die kognitiven Fähigkeiten mit Gedächtnisleistung, die Aufmerksamkeit sowie die Ganggeschwindigkeit, Schrittlänge und Gangvariabilität getestet. 144 Studienteilnehmer machten zusätzlich auch eine MRT-Untersuchung des Gehirns.

Die Untersucher stellten fest, dass Patienten, deren Blutdruckwerte über den Beobachtungszeitraum hinweg (seit der Jugend) erhöht waren, bei den kognitiven Fähigkeiten deutlich schlechter abschnitten. In der Ganganalyse hatten diese eine langsamere Gehgeschwindigkeit, kleinere Schrittlänge und höhere Gangvariabilität. Die Autoren führen dies auf Schäden an kleinen Gefäßstrukturen des Gehirns („white matter lesions“) zurück.

Der Bluthochdruck ist zwar eine Volkskrankheit, bleibt aber viel zu oft unentdeckt oder überhaupt unbehandelt. Auswirkungen zeigt ein hoher Blutdruck oft erst ab dem 50. Lebensjahr, etwa in Form von Herzschwäche, koronaren Herzerkrankungen, Schlaganfällen oder auch Niereninsuffizienzen. Neben gesunder Ernährung und ausreichend körperlicher Bewegung gibt es sehr gute medikamentöse Hilfe um den Blutdruck zu senken.

WJS

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