Unzureichende Informationen halten viele Menschen ab, sich impfen zu lassen. In Österreich wurden in den vergangenen Jahren nur < 10% der Menschen gegen Grippe geimpft. Eine Immunisierung ist gegen einige Infektionskrankheiten möglich und wichtig, nicht nur gegen Corona COVID-19. Nach mittlerweile vielen Monaten der Einschränkungen durch die Corona Pandemie wollen die Menschen endlich wieder ohne Maske leben. Ein normales Leben ist erst wieder zu erwarten, wenn ein Impfstoff entwickelt ist, und das wird noch Monate oder sogar Jahre dauern. Eine unterschätzte Gefahr dabei ist, dass durch das Warten auf den COVID-19-Impfstoff andere Impfungen vernachlässigt werden.
Für Patienten mit chronischen Erkrankungen und für Ältere sind die Impfung gegen Grippe und gegen Pneumokokken wichtig. Die Pneumokokken können, als Bakterien, direkt, und die Grippe indirekt eine bakterielle Lungenentzündung verursachen. Das würde das Risiko einer schweren Corona Infektion erhöhen. Daneben rät das Robert-Koch-Instituts in Deutschland (www.rki.de), als auch im österreichischen Impf-Plan nachzulesen, den Menschen, fehlende Impfungen gegen Tetanus und Diphterie nachzuholen und dann regelmäßig aufzufrischen. Für Keuchhusten reicht eine einmalige Auffrischung und eine Impfung gegen Polio und gegen Masern sollte nachgeholt werden, falls sie fehlt.
Häufige Bedenken sind mögliche Nebenwirkungen bei Impfungen. Impfungen können allerdings nur sehr wenige Nebenwirkungen haben. Die meisten sind nur vorübergehend wie etwa eine Rötung, Schwellung und Schmerzen an der Einstichstelle. Auch können selten Fieber, Kopfschmerzen oder Übelkeit auftreten. Die positiven Wirkungen überwiegen insgesamt, so dass Impfungen sogar über ihren eigentlichen Zweck hinaus nützen können. Nach einer echten Grippe (Influenza) Erkrankung ist das Risiko für einen Herzinfarkt eine Woche um das Sechsfache erhöht, ergab eine Untersuchung aus Kanada. Die Grippe-Impfung beugt dem vor und minimiert dieses Risiko. Ähnliche Untersuchungen wurden für die Pneumokokken-Impfung veröffentlicht. Die Grippe Impfung erhöht die Lebenserwartung von Patienten mit Herzschwäche, da nach der Impfung das Virus dann den Herzmuskel nicht angreifen kann.
Besonders wichtig ist zu wissen, dass man mit einer Impfung auch seine Umgebung schützt und dann sogar nicht geimpfte Menschen geschützt werden. Dieser Effekt wird umso besser, je mehr Menschen sich impfen lassen.
WJS