Der Einsatz von blutdruck- und cholesterinsenkenden Medikamenten zur Vorbeugung von Herzkreislauf Erkrankungen hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen und wird als Reaktion auf die jüngsten Änderungen der Richtlinien von Fachgesellschaften weiter zunehmen. Die Änderung des Lebensstils bleibt jedoch die wichtigste Komponente der Vorbeugung und auch Therapie, gleichzeitig mit der Einnahme von Medikamenten. In einer ganz aktuellen Studie veröffentlicht in der wissenschaftlichen Zeitschrift des American Heart Association Journal ob sich die Lebensstil-Modifikation im Zusammenhang mit der Einleitung von blutdruck- und lipidsenkenden Medikamenten (Statinen) verändern.
Die Untersuchung umfasste 41.225 Teilnehmer der FPS-Studie (Finnischer öffentlicher Sektor) im Alter von ≥40 Jahren. Diese Personen waren zu Studienbeginn frei von Herzkreislauf Erkrankungen und haben auf konsekutive Umfragen geantwortet. Diese Umfragen wurden in den Jahren 2000 bis 2013 in 4-Jahres-Intervallen durchgeführt wurden. Die Medikamenteneinnahme wurde anhand der Daten über Apothekenverschreibungen ermittelt.
Anhand einer Reihe von Datensätzen wurden die Veränderungen des Body-Mass-Index (Körpergewichts), der körperlichen Aktivität, des Alkohol- und Rauchverhaltens und die Neueinnahme von blutdruck- und cholesterinsenkenden Medikamenten verglichen.
Bei den Teilnehmern, die mit der Einnahme von Medikamenten begannen, stieg das Körpergewicht stärker an und die körperliche Aktivität nahm ab. Die Wahrscheinlichkeit, fettleibig (adipös) und körperlich inaktiv zu werden war bei den Personen welche neu mit blutdruck- und cholesterinsenkenden Medikamenten begannen, signifikant höher. Die Personen welche neu mit blutdruck- und cholesterinsenkenden Medikamenten begannen hatten jedoch einen stärkeren Rückgang des durchschnittlichen Alkoholkonsums und eine höhere Wahrscheinlichkeit, mit dem Rauchen aufzuhören. Als Schlussfolgerungen deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass der Beginn mit blutdruck- und cholesterinsenkenden Medikamenten mit Änderungen des Lebensstils verbunden ist, die teils günstig, teils ungünstig ausfallen.
Unbedingt notwendig erscheint, dass eine Lebensstilmodifikation mit gesunder Ernährung und körperliche Aktivität, trotz der Einnahme von blutdruck- und cholesterinsenkenden Medikamenten, unbedingt eingehalten werden muss.
WJS