Der Fleischkonsum ist weltweit dauernd und jahrzehntelang gestiegen. Das hatte schwere Auswirkungen auf das Klima, die globale Erwärmung und die Gesundheit. Seit einem Jahr geht die Produktion, erstmals seit mehr als 30 Jahren, langsam zurück und das sollte noch viel deutlicher sein. Die anhaltende Corona-Krise dürfte diesen Effekt heuer auch noch verstärken. Aus der kürzlich veröffentlichten Studie von der Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) der UNO geht hervor, ist die Fleischproduktion im Jahr 2019 im Vergleich zum vorangegangenen Jahr um rund 1 % zurückgegangen ist. Die Statistiker dieser UN-Organisation schätzen, dass die Fleischproduktion im Jahr 2020 weitere 1,7% sinken könnte.

Der Rückgang ist lt. Bericht der UN-Organisation allerdings nicht nur auf das plötzliche Umdenken der Konsumenten in Sachen Gesundheit, Klima und Tierschutz zurückzuführen, sondern auch auf andere Ursachen. Dazu gehören Tierseuchen und Dürren die zu einem Rückgang der Produktion geführt haben. Zusätzlich kam es durch die COVID-Maßnahmen zu deutlichen Einbrüchen des globalen Fleischhandels. Der internationale weltweite Warenverkehr kam teilweise ganz zum Erliegen und somit transportierte man auch weniger Fleisch um die Welt. Auch das Zusperren von Abnehmern in der Gastronomie war ein Problem, denn in vielen Ländern waren Restaurants lange Zeit geschlossen. Und wie in den Medien berichtet kam es aufgrund von Kurzarbeit und Einreiseverboten zu Einschränkungen in der Schlachtung und Verarbeitung.

Die Rindfleischproduktion ist laut der UN-Organisation am stärksten geschrumpft. In den 1960er-Jahren waren Rinder noch mit 40% der größte Anteil des Fleischkonsums, mittlerweile liegt dieser Anteil bei unter 20%. Der Konsum von Schweinefleisch ist in den vergangenen Jahrzehnten gestiegen. Geflügel wird immer häufiger gegessen und die Produktion ist allein in zwei Jahren um ca. 7,5% gewachsen. Auch in Österreich sanken die Schlachtungen im Jahr 2019 um rund 2% und bei Hühnern sind sie um knapp 6% gestiegen. Im Jahr 2020 sei bisher eine ähnliche Entwicklung zu erkennen, heißt es bei der AMA. Für das Klima und die Treibhausgase ist der Rückgang beim Rinderkonsum sehr begrüßenswert. Für ein Kilogramm Rindfleisch werden rund dreimal so viel Treibhausgase ausgestoßen wie für ein Kilo Geflügel. Leider wird aber von Patienten eine Reduktion des Fleischkonsums zur Erhaltung der Gesundheit viel zu wenig berücksichtigt.

WJS

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