Eine kürzlich in der Zeitschrift für Gastroenterologie veröffentlichte Studie der Goethe-Universität vom Universitätsklinikum Frankfurt am Main analysierte die Daten von 250 Millionen Krankenhausaufnahmen. Diese waren von 2005 bis 2018 in Deutschland aus irgendeinem Grund erfolgt und 0,94 % dieser Krankenhausaufnahmen waren der Diagnose Leberzirrhose zuzuordnen.

Alkoholmissbrauch, die Virus-Hepatitis und die nicht-alkoholische Fettleber (Fettleber) sind die häufigsten Ursachen für Leberzirrhose. Die Zirrhose, bei der funktionsfähiges Lebergewebe abstirbt und vernarbt, ist das Endstadium der meisten chronischen Lebererkrankungen und die vierthäufigste Todesursache in Mitteleuropa. Die mit Zirrhose ins Krankenhaus aufgenommenen Patienten sind jung, denn die Hälfte hatte das 64. Lebensjahr noch nicht überschritten. Zwei Drittel waren Männer. Ein Pro-Kopf-Alkoholverbrauch in Deutschland von 12,8 Litern ist bekannt, Österreich liegt mit 11,9 Litern nur wenig dahinter. Die Situation in Österreich dürfte daher gut vergleichbar sein. Trat die Leberzirrhose begleitend zu einer anderen chronischen Krankheit auf, dann erhöhte sie deren Sterblichkeitsrate um das Zwei- bis Dreifache. Solche chronischen Krankheiten sind infektiöse Atemwegserkrankungen, chronische Herzinsuffizienz, Nierenversagen und chronisch-obstruktiver Lungenerkrankungen.

Fettleber

Alkoholmissbrauch mit den daraus entstandenen Zirrhosen macht 52 % aller in der Studie erfassten Zirrhosen aus, und das mit steigender Tendenz. Dank der Einführung direkt wirksamer antiviraler Medikamente gegen Hepatitis C-Infektionen vor einigen Jahren hat sich der Anteil der Hepatitis C-bedingten Zirrhosen auf knapp ein Drittel reduziert. Eine chronische Hepatitis C kann mit Medikamenten binnen weniger Wochen fast immer ganz ausgeheilt werden. Umgekehrt hat sich die Häufigkeit von Zirrhosen, die durch die nicht-alkoholische Fettleber (NASH) bedingt sind, vervierfacht, dies ist parallel zum Anstieg von Patienten mit krankhaftem Übergewicht (Adipositas).

WJS

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