Nur 16% der Patienten, die einen Herzinfarkt überlebt haben, halten auch die empfohlene Menge an körperlicher Aktivität in den Wochen nach dem Krankenhausaufenthalt ein. Diese Daten wurden kürzlich laut einer Studie im wissenschaftlichen Journal des American College of Cardiology veröffentlicht.
Die gesteigerte körperlicher Aktivität nach einem Herzinfarkt hat sich sehr bewährt, und hat bereits in Studien gezeigt, dass das Risiko einer weiteren Herzinfarkt bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom (hochgradiger Verkalkung der Herzkranzgefäße) zu senken. Aktuelle wissenschaftliche Leitlinien empfehlen dringend, dass Patienten mit Verkalkung der Herzkranzgefäße mindestens 30 Minuten moderate aerobe Aktivität (wie z.B. zügiges Gehen) mindestens an 5 Tagen pro Woche während der ersten 2 Wochen nach einem Herzinfarkt durchführen sollen. Bisherige Studien waren nicht in der Lage eine zuverlässige Schätzung darüber zu geben, wie viele Patienten das auch wirklich durchführen. Für diese aktuelle Studie haben Univ. Prof. Dr. I. M. Kronish, von der Columbia University Medical Center  und seine  Kollegen am New York-Presbyterian, New York, New York bei 620 Patienten, welche einen Herzinfarkt hatten, mit einem tragbaren Monitor die Menge und Intensität der körperlichen Aktivität gemessen. Die Patienten wurden angewiesen, das Gerät für mindestens 10 Stunden, an mindestens 3 Tagen pro Woche, während des ersten Monats nach dem Krankenhausaufenthalt zu tragen.

In den vergangenen Jahrzehnten wurde Überlebenden eines Herzinfarktes geraten für viele Wochen im Bett zu bleiben, sagte Prof. Dr. Kronish. Trotz der aktuellen Daten die das Gegenteil beweisen, befürchten viele Patienten mit Verkalkung der Herzkranzgefäße, dass ihr Herz durch Anstrengung Schmerzen verursacht oder einen anderen Herzinfarkt erleidet. Es wurden vom Krankenhaus betreute Übungsprogramme für Überlebende nach einem Herzinfarkt eingeführt, um diesen Ängsten der Patienten entgegenzuwirken und gesteigerte körperliche Aktivität zu fördern. Aber sehr bedauerlich ist die Teilnahme an diesen Programmen schlecht.

Es ist jetzt Aufgabe der Ärzte und Forscher um mehr Menschen zu motivieren an solchen überwachten Übungsprogrammen teilzunehmen. Es gibt heutzutage viele technische Hilfsmittel, die verwendet werden können, um körperliche Aktivität auch zu Hause zu verfolgen. Vielleicht gibt es in der Zukunft die Möglichkeit, die Patienten fernüberwacht zu motivieren die körperliche Aktivität zu steigern, ein positives Feedback zu ermöglichen und sogar eine Beratung außerhalb eines Krankenhauses zu geben. Neben gesunder Ernährung mit ausgewogener Mischkost ist gesteigerte körperliche Aktivität die Grundlage der Therapie nach Herzinfarkt.

WJS

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