Ungefähr 3% der erwachsenen US-Amerikaner berichten von einer Vitamin D Einnahme von mindestens 4000 IE pro Tag. Dabei haben nur wenige Studien die Auswirkungen täglicher Vitamin Einnahme für 12 Monate oder mehr auf die Knochendichte untersucht. Die Ergebnisse dieser Studie wurden jetzt in JAMA veröffentlicht. Die Hauptaussage ist: gesunde Menschen ab 55 Jahren benötigen keine Vitamin D Einnahme.
Es wurde der dosisabhängige Effekt der Vitamin D Einnahme auf die volumetrische Knochenmineraldichte und -stärke beurteilt. Diese dreijährige, doppelblinde, randomisierte klinische Studie, wurde in einem Zentrum in Calgary, Kanada, durchgeführt. Es wurden 311 gesunde Erwachsene (ohne Osteoporose) im Alter von 55 bis 70 Jahren mit einem Basiswert von 25-Hydroxyvitamin Vitamin D von 30 bis 125 nmol/L untersucht. Bei diesen gesunden Erwachsenen führte die Behandlung mit Vitamin D über einen Zeitraum von 3 Jahren bei einer Dosis von 4000 IE pro Tag oder 10 000 IE pro Tag, verglichen mit 400 IE pro Tag, zu einer rechnerisch signifikant niedrigeren Knochendichte am Unterarm (radial); auch am Unterschenkel war die Knochendichte (tibial) mit der Dosis von 10 000 IE Vitamin D pro Tag signifikant niedriger. Es wurden keine signifikanten Unterschiede in der Knochenfestigkeit, weder am Unterarm noch am Schienbein, gefunden. Diese Ergebnisse zeigen keinen Nutzen einer hochdosierten Vitamin D Einnahme für die Knochengesundheit; weitere Untersuchungen sind erforderlich, um festzustellen, ob Vitamin D Einnahme nicht sogar schädlich ist.
Die zentrale Botschaft ist, dass viele gesunde Menschen ab 55 Jahren kein Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel benötigen. In keinem Fall sind die oft verwendeten 2000 IE täglich notwendig, also sollten die Menschen Vitamin D nicht routinemäßig einnehmen. Tatsächlich hat die jetzt veröffentlichte Studie sogar gezeigt, dass hochdosiertes Vitamin D der Knochengesundheit sogar schaden kann. Diese Ergebnisse sind jedoch ganz anders bei Osteoporose, wo eine gezielte Einnahme von Vitamin D kombiniert mit Calcium die Basis der medikamentösen Therapie darstellt.
WJS