Einige Zeit galt bisher Vitamin D als Wundermittel oder als Allheilmittel. Es wurde für viele chronische Erkrankungen wie auch Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, Knochenbrüche, kognitiven Abbau und Depressionen verwendet. Prof. Dr. J. Manson, Professorin für Medizin an der Harvard Medical School und dem Brigham and Women’s Hospital in Boston hat jetzt eine Zusammenfassung der Empfehlungen auf Medscape veröffentlicht.
Die Ergebnisse aller Studien deuten darauf hin, dass Vitamin D zwar wichtig für die Gesundheit ist, dass wir aber nur geringe bis mäßige Mengen an Vitamin D benötigen. Der Stoffwechsel und die Funktion von Vitamin D im Körper werden sehr streng reguliert. Selbst sehr geringe bis nur mäßige Mengen erfüllen die Anforderungen an Vitamin D und die Knochengesundheit.
Aus diesem Grund haben Fachorganisationen und die National Academy of Medicine, die US Preventive Services Task Force empfohlen dass ein flächendeckendes Screening auf Vitamin-D-Mangel und eine universelle Einnahme von Vitamin D nicht notwendig sind.
Die randomisierten Studien zu Vitamin D, einschließlich der großen VITAL-Studie, haben keine Verringerung der wichtigsten gesundheitlichen Auswirkungen gezeigt. Insgesamt wird empfohlen, dass eine geringe bis mäßige Vitamin-D-Zufuhr (in 1. Linie bei z.B. Heimbewohnern im Alter oder Osteoporose) ausreichend ist. In der gesunden Bevölkerung brauchen die meisten Menschen keine Vorsorgeuntersuchungen oder Nahrungsergänzungsmittel insbesonders kein Vitamin D.
Empfehlungen für Vitamin D in der allgemein gesunden Bevölkerung sollten sich wirklich auf eine generell gesunde Ernährung konzentrieren. Der allgemeine Grundsatz lautet, dass alle Nahrungsergänzungsmittel niemals Ersatz für eine gesunde Ernährung oder einen gesunden Lebensstil sein können.
WJS