Sodbrennen ist als Symptom sehr weit verbreitet, denn vermutlich fast jeder dritte Österreicher leidet zumindest gelegentlich darunter. Sodbrennen wird dadurch verursacht, dass der Muskel des Zwerchfells (Zwerchfellbruch), der die Speiseröhre zum Magen abteilt, nicht richtig schließt. Sodbrennen kann sich als Brennen hinter dem Brustbein, zum Teil sogar bis in den Hals, Mund oder in den Rachen zeigen, bedingt wird das durch den Rückfluss von Mageninhalt mit Magensäure in die Speiseröhre. Das kann auch einen sauren Geschmack oder ein Kratzen im Hals verursachen.

Hauptursache ist die sogenannte „axiale Hernie“ (Zwerchfellbruch), bei der der Magen sogar ein kleines Stück bis nach oben in den Brustkorb rutschen kann. Normalerweise befindet sich der Eingang von der Speiseröhre in den Magen genau in der Höhe des Zwerchfells. Wenn ein Zwerchfellbruch besteht kann der Magen nach oben rutschen, denn dann funktioniert der Verschluss Mechanismus nicht richtig.

Es gibt unterschiedliche Faktoren, die die Funktion des unteren Schließmuskels der Speiseröhre beeinflussen und zu einer Öffnung führen können, dazu zählen bestimmte Speisen und Getränke wie Fett, Alkohol, Schokolade und Koffein. Auch kohlensäurehaltige Getränke können ein Auslöser sein, denn diese erhöhen den Druck im Bauchbereich. So tritt Sodbrennen gehäuft bei schwangere Frauen auf, die wesentlich weniger Platz für den Magen haben. Auch bei Übergewichtigen und bei Verdauungsstörungen durch Lebensmittelunverträglichkeiten kann der Druck im Bauch steigen und Sodbrennen entstehen.

Je nachdem wie oft Sodbrennen auftritt, die Beschwerden zunehmen oder es zu Schmerzen beim Schlucken kommt, sollte unbedingt eine Magenspiegelung erfolgen. Gelegentliches Sodbrennen hat fast jeder und wenn es seltener als einmal pro Woche auftritt, dann braucht man meist keine Behandlung. Wenn man jedoch häufiges oder sogar tägliches Sodbrennen hat, dann sollte man dies mit seinem Arzt besprechen.

Bei seltenem Sodbrennen hilft es die Risikofaktoren zu vermeiden. Manchmal kann das auch ganz einfach mit einem Glas Wasser oder auch Milch behoben werden. Bei übergewichtigen Patienten hilft natürlich auch dafür eine Gewichtsreduktion. In der Nacht können Patienten mit Sodbrennen mit etwas erhobenem Kopfende schlafen. Die medikamentöse Behandlung der ersten Wahl sind heutzutage die sogenannten Protonenpumpenhemmer (z.B. Pantoprazol, Omeprazol). Bei sehr schwerem, regelmäßig auftretendem Sodbrennen und vor allem bei Erbrechen (meistens wenn ein Patient einen sehr großen Zwerchfellbruch hat), kann auch eine Operation sinnvoll sein. Harmlos ist Sodbrennen auch nicht immer, denn im schlimmsten Fall kann es sogar zu Speiseröhrenkrebs führen. Ein Risikofaktor sind die entzündlichen Veränderungen der Schleimhaut in der Speiseröhre am Übergang in den Magen. Diese können sich in seltenen Fällen über viele Schritte und viele Jahre durch die chronische Entzündung bis zum Krebs weiterentwickeln.

WJS

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