Osteoporose
Osteoporose (Verminderung der Knochenstabilität bzw. Knochendichte) gehört weltweit zu den schwerwiegenden Gesundheitsproblemen. Durch die Zunahme der Lebenserwartung wird ihre Bedeutung in Zukunft noch zunehmen. Osteoporose bedingte Knochenbrüche verursachen meist erhebliches Leid und führen zu teils starkem Verlust an Lebensqualität für die Betroffenen, und ihre Behandlung führt zu hohen Kosten für das Gesundheitswesen. Aus diesem Grunde ist es notwendig, der Behandlung und Vorbeugung von Osteoporose bedingten Frakturen (Knochenbrüche) besonderes Augenmerk zu schenken.
Messung der Knochendichte
zur Ermittlung des Fraktur Risikos (Knochenbruch Risikos) in unserem Institut erfolgt die Messung der Knochendichte mittels DXA (Dual X-Ray Absorptiometry = Zwei-Spektren-Röntgenabsorptiometrie). Diese Methode zur Quantifizierung der Knochenmineraldichte (BMD) sowie des Frakturrisikos wird von der WHO (Welt-Gesundheits-Organisation) als das dafür geeignetstes Verfahren ausdrücklich empfohlen. Bei einer DXA-Untersuchung werden die Lendenwirbelsäule und die Hüfte zur Bestimmung der Knochendichte herangezogen. Die ermittelten Werte werden im sogenannten T-score angegeben (nähere Informationen dazu finden Sie am Ende dieser Seite).
Osteoporose – Risikotest
Osteoporose – Risikoprofil
Welche Faktoren begünstigen die Entstehung einer Osteoporose
Genetische Disposition (ererbte Bereitschaft): erstgradige Verwandte mit osteoporotischen Frakturen (Knochenbrüche durch Verminderung der Knochenmasse bzw. des Knochenvolumens)
Prädisponierende (Begünstigende) Erkrankungen
- Laktose-Intoleranz (Milchzucker-Unverträglichkeit)
- Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)
- COPD (chronische Lungenerkrankung) / Asthma
- Magenresektion (Teilentfernung des Magens)
- Darmerkrankungen
- Karzinom (Krebs)
- Nierensteine
- Niereninsuffizienz (eingeschränkte Nierenfunktion)
- Autoimmunerkrankungen (Erkrankungen, bei der der Körper eigene Gewebe angreift) Chronische Polyarthritis (Chronische Entzündung mehrerer Gelenke)
- Leberzirrhose
- Diarrhoen (Durchfälle)
- Hypogonadismus (hormonale Unterfunktion der Keimdrüsen)
Lebensstil und Ernährung
- wenig Milch und Milchprodukte (Käse, Joghurt)
- geringe Sonnenexposition • Rauchen
- übermässiger Alkoholkonsum
- wenig körperliche Betätigung
- niedriges Körpergewicht
- lange Immobilisation (lange Unbeweglichkeit; z.B. Gips, Intensivstation)
- starker Gewichtsverlust
Medikamente
- Kortisontherapie
- Zytostatika (Medikamente gegen Krebs)
- Antiepileptika (Medikamente gegen Epilepsie)
- Antikoagulanzien (Medikamente zur Blutverdünnung)
- Antiöstrogentherapie (Medikamente zur Verminderung weiblicher Geschlechts-hormone; Aromatasehemmer, GnRH-Agonisten)
- Antiandrogene (Medikamente zur Verminderung männlicher Geschlechtshormone; Androgendepletion)
- Immunsuppressiva (Medikamente zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr)
Sexualanamnese (Vorgeschichte des Sexuallebens)
- später Eintritt in die Pubertät • häufig unregelmässiger Zyklus (Regelblutung)
- lange (mehr als 6 Monate) gestillt
- keine Hormontherapie bei Ovarektomie (Entfernung der Eierstöcke) und bei frühem Eintritt der Menopause (Zeitpunkt der letzten Regelblutung; vor dem 47. Lebensjahr)
Indikation zur Knochendichtemessung
Bei welchen Personen ist die Messung der Knochenmineraldichte sinnvoll
Frauen ab dem 65. Lebensjahr (derzeit keine Leistung der Vorsorgeunterusuchung)
Männer ab dem 70. Lebensjahr (derzeit keine Leistung der Vorsorgeunterusuchung)
Postmenopausale Frauen (nach der letzten Regelblutung) ab dem 60. Lebensjahr, wenn Risikofaktoren vorliegen (siehe Osteoporose – Risikoprofil)
Erwachsene mit einer Fragilitätsfraktur
Erwachsene mit Erkrankungen, welche mit niedriger Knochendichte oder raschem Knochendichteverlust assoziiert sind
Erwachsene, welche Medikamente einnehmen müssen, die den Knochenverlust beschleunigen
Beurteilung der Knochendichtemessung (T-score)
Diagnostische Kategorien auf Basis der Knochendichte gemäß WHO
- Normal: T-score > -1.0
- Osteopenie: -1.0 > T-score > -2.5
- Osteoporose: T-score < -2.5 Schwere
- Osteoporose: T-score < -2.5 + eine oder mehrere Knochenbrüche nach geringfügiger Verletzung
Weiterführende Informationen zum Thema Osteoporose
finden sie in meinem Blog