Das Ergebnis der MooDFOOD-Studie, die aktuell größte wissenschaftliche (randomisierte) Studie, die die vorbeugende Wirkung von mehreren Nahrungsergänzungsmitteln untersucht hat. Dabei wurde eine psychologische Beratung zu gesunder Lebensweise und Ernährung, und deren Einfluss auf die Depression untersucht. An dieser Studie waren Forscher der Leipziger Universitätsmedizin zusammen mit 14 anderen Forschungsgruppen aus Europa beteiligt. Die Hauptergebnisse dieser MooDFOOD-Studie wurden in der renommierten Fachzeitschrift Journal of the American Medical Association (JAMA) kürzlich veröffentlicht.
An der MooDFOOD-Studie nahmen >1.000 übergewichtige oder fettleibige Patienten aus vier europäischen Ländern teil. Alle hatten ein erhöhtes Risiko, an einer Depression zu erkranken und berichteten anfänglich über eine mindestens leichte depressive Symptomatik. Die Studienteilnehmer wurden zufällig in Gruppen eingeteilt und nahmen entweder täglich ein Nahrungsergänzungsmittel ein (Omega-3-Fettsäuren, Kalzium, Folsäure, Selen, Vitamin D und Zink), oder ein wirkungsloses Placebo-Präparat. Weiters hatte die Hälfte aller Studienteilnehmer eine psychologische Beratung in Einzel- und Gruppensitzungen zu gesunder Lebensweise und Ernährung.
Dr. E. Kohls von der Universität Leipzig, erläuterte das Ergebnis der Studie: Die tägliche Einnahme dieser Nahrungsergänzungsmittel über ein Jahr kann dem Auftreten einer Depression nicht vorbeugen! Nahrungsergänzungsmittel wirken also nicht vorbeugend auf Depressionen. Die Nahrungsergänzungsmittel waren auch in dieser Studie nicht wirksamer als die Placebo-Präparate, in einigen Analysen sogar schlechter.
Nahrungsergänzungsmittel verursachen viele Nebenwirkungen, die in den meisten Fällen nicht wissenschaftlich überprüft und/oder bekannt sind. Dabei haben die meisten Nahrungsergänzungsmittel allerdings auch keine bekannte Wirksamkeit. Und jetzt ist bewiesen, dass durch die tägliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln man auch einer Depression nicht vorbeugen kann.
WJS