Die Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 besteht aus zahlreichen Medikamenten (und auch Insulin). Häufig wird leider eine Änderung des Lebensstils (Lebensstilmodifikation) unzureichend beachtet. Jetzt wurde von Forschern der MedUni Wien/AKH bei 930 Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 der Aufenthalt in einem Rehab Zentrum untersucht. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse in der wissenschaftlichen Zeitschrift PlosOne.
Die Forscher dokumentierten die Daten von 930 Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 eines Rehabilitationszentrums am ersten und letzten Tag. Während des dreiwöchigen Aufenthalts wurden die Patienten mit Lebensstilmodifikation, u.a. bestehend aus kalorienreduzierten Ernährung (ca. 1.600 Kalorien pro Tag) und gesteigerter körperlicher Aktivität vertraut gemacht.
Die Änderung der Lebensgewohnheiten habe dazu geführt, dass die Patienten bei ihrer Entlassung die Dosierungen der Medikamente reduzieren konnten. Personen mit Diabetes mellitus Typ 2, die Insulin benötigten, konnten ihre tägliche Dosis um beinahe 40 Prozent reduzieren.
Diese Daten zeigen eindrucksvoll, dass eine Lebensstilmodifikation der Verschreibung von steigenden Dosierungen der Medikamente vorzuziehen sei oder sogar überlegen sein könnte. Gleichzeitig konnte berechnet werden, dass – entgegen der weitverbreiteten Annahme – für Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 nicht schwieriger ist, Gewicht abzunehmen, als für gesunde Menschen.
Leider konnte festgestellt werden, dass bei diesen Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 nur weniger als neun Prozent (das entspricht ungefähr die niederen österreichischen Durchimpfung generell), gegen Influenza (Grippe) und Pneumokokken geimpft waren. Gerade für Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 sind die Grippe und Pneumonien sehr gefährliche, oft tödliche Krankheiten.
WJS