Der Blutdruck wird mit generell mit zwei Werten gemessen. Dem oberen, systolischen und dem unteren, dem diastolischen Blutdruck. Eine ganz kürzlich veröffentlichte Studie und Berechnung ergab, dass eine Steigerung des Herzkreislaufrisikos ab einem systolischen Blutdruck von bereits 90 mm Hg besteht. Dieser wissenschaftliche Artikel wurde jetzt in der Zeitschrift JAMA Cardiology online veröffentlicht.
Untersucht wurden 1457 Teilnehmer ohne atherosklerotische kardiovaskuläre Erkrankung (Arteriosklerose) aus der „Multi-Ethnic Study of Atherosclerosis“. Es wurden nur Personen eingeschlossen, welche soweit sonst keine kardiovaskulären Risikofaktoren hatten. Dazu zählen: LDL-Cholesterin < 160 mg/dl, HDL-Cholesterin > 40 mg/dl, keine Einnahme von Medikamenten zur Senkung von Cholesterin, kein Diabetes mellitus, und ohne Tabakrauchen. Das mittlere Alter der Personen ist bei 58 Jahren und 61% sind Frauen. Der systolische Blutdruck musste zwischen 90 und 129 mm Hg zu liegen, Patienten mit Medikamenten zur Senkung des Blutdrucks wurden nicht eingeschlossen und die mittlere Beobachtungszeit lag bei 14.5 Jahren.
Schon eine geringe Erhöhung des Blutdrucks kann zu großen Änderungen des Risikos einer Arteriosklerose führen. Die Vorbeugung von Arteriosklerose muss bereits sehr früh in der Jugend beginnen. Am Beginn stehen die gesunde, salzarme Ernährung und eine gesteigerte körperliche Aktivität. Diese Veröffentlichung zeigt, dass die bisherig definierte Grenze für einen normalen Blutdruck < 130/80 mm Hg vermutlich noch weiter abgesenkt werden kann. Wir Ärzte sollten versuchen, die Patienten zu überzeugen, dass ein oberer (systolischer) Blutdruck von nur 90 mm Hg an sich nicht zu niedrig, sondern etwas Positives ist.
WJS