Eine Helicobacter pylori Infektion im Magen ist ein erhebliches Gesundheitsrisiko, denn diese Bakterien können bei Menschen Gastritis, Magengeschwüre und auch Magenkrebs auslösen. Helicobacter pylori Bakterien gelten jetzt als Hauptursache für Magenkrebs, wobei diese Krebserkrankung zu den fünf tödlichsten Krebsarten zählt. Durch die bekannten zunehmenden Antibiotikaresistenzen wird die Behandlung dieser Infektion zudem zusätzlich erschwert. Neueste Erkenntnisse über die Helicobacter pylori Infektion im Magen und die Entstehung von Magenkrebs wurden nun in der wissenschaftlichen Zeitschrift Cell Host & Microbe Dr. N. Tegtmeyer vom Lehrstuhl für Mikrobiologie an der Friedrich Alexander Universität Erlangen Nürnberg (FAU) und ihren Mitarbeitern veröffentlicht.

Denn diese Bakterien durchbrechen die Schutzschicht der Magenschleimhaut. Die Wissenschaftler konnten beobachteten, wie die Helicobacter pylori Bakterien die Schutzschichte im Magen, die aus dicht aneinander liegenden Epithelzellen besteht, welche den Magen vor Magensäure schützen, angreifen. Sie konnte zeigen, dass Helicobacter pylori Bakterien ein Enzym, die Protease HtrA, einsetzen, um die Schutzschicht der Magenschleimhaut zu durchbrechen, berichtet die Forscher der FAU. Diese Protease HtrA zerschneidet drei Proteine (Occludin, Claudin-8 und E-Cadherin) und ermöglicht ein Eindringen der Helicobacter pylori Bakterien in tiefere Schichten der Epithelzellen (tiefere, normalerweise keimfreie Gewebeschichten) und können dort dann weiteren Schaden anrichten. Hiermit kann auch die Entstehung von Magenkrebs ausgelöst werden.

Allerdings erscheint das nicht der einzige schädliche Mechanismus, den die Helicobacter pylori Bakterien auslösen. Auf diesen ersten Schritt folge ein noch gefährlicherer, denn ein nadelartiger Fortsatz, den man als Typ IV-Sekretionssystem bezeichnet, wird aktiviert und funktioniert hierbei ähnlich einer Spritze. Diese Spritze injiziert einen bakteriellen Giftstoff, das sogenannte CagA-Protein, bis an der Unterseite der Epithelzellen. Durch das eingeschleuste CagA werde die Wirtszelle so verändert und umprogrammiert, dass Magenkrebs entstehen kann.

Daher soll eine Helicobacter pyloriInfektion im Magen immer therapiert werden, dafür gibt es gute schulmedizinische Richtlinien die auch auf der Home-page der European Helicobacter and Microbiota Study Group angegeben und beschrieben werden.

WJS

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