Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Vitamin D verhindert keine Knöchenbrüche oder Stürze, und sie verbessert auch die Knochenmineraldichte nicht. Das berichten jetzt ganz aktuell die Wissenschaftler um Dr. M. Bolland von der University of Auckland in NeuseeÂland.
Publiziert wurde die Auswertung der Daten einer Metaanalyse aus 81 randomisierten kontrollierten Studien in der wissenschaftlichen Zeitschrift The Lancet Diabetes & Endocrinology. Als zentrale Aussage fanden die Forscher keine Unterschiede in der Wirkung von höheren und niedrigeren Dosen von Vitamin D.
Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D werden seit einiger Zeit bereits bei älteren Menschen zur Vorbeugung von Osteoporose und auch zur Behandlung empfohlen. Seit der ersten Überprüfung der Evidenz (Wirksamkeit von Vitamin D) im Jahr 2014 wurden zusätzlich mehr als 30 randomisierte kontrollierte Studien zu Vitamin D und Knochengesundheit veröffentlicht. Das hat die verfügbare Evidenz (den Nachweis) fast verdoppelt.
Diese ausführliche Metaanalyse zeigt, dass Vitamin D weder Knochenbrüche noch Stürze verhindert, egal ob bei hoher oder niedriger Dosis. In Analysen zur Knochendichte gab es laut der Darstellung nur kleine Unterschiede für die Lendenwirbelsäule, den Oberschenkelhals und auch den gesamten Körper, aber keiner der Unterschiede war klinisch relevant. Es gibt daher derzeit immer weniger Grund ein Vitamin D Präparat zur Erhaltung oder Verbesserung der Gesundheit des Bewegungsapparates zu verwenden. Eine Ausnahme ist die Vorbeugung seltener Erkrankungen wie Rachitis und Osteomalazie bei Hochrisikogruppen, und in Kombination mit der Einnahme von genau dosiertem Calcium bei Osteoporose.
Viele Patienten (und auch Ärzte) wurden von verschiedenen Studien und sozialen Medien überzeugt, dass Vitamin D das Allheilmittel sei. Das stimmt leider nicht und erinnert daran wie vor einigen Jahren der Einsatz von Vitaminen wie A, Vitamin C und Vitamin E betrieben wurde. Das führt Herr Dr. C. Gallagher vom Creighton University Medical Centre, Omaha, USA, in einem Kommentar ausführlich zu dieser Metaanalyse in The Lancet Diabetes & Endocrinology an.
WJS