Ein Diabetes mellitus Typ 2 entwickelt sich nicht plötzlich. Voran geht eine längere, oft jahrelange, Phase in der der Blutzucker bereits ganz leicht erhöht ist. Diese Phase ist aber bereits mit deutlich erhöhtem Risiko für verschiedene Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus verbunden. Obwohl hier die Blutzuckerwerte nur gering höher sind als bei stoffwechselgesunden Menschen. Das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) in Düsseldorf mit Herrn Prof. Dr. M. Roden hat nun in einer Veröffentlichung die bisherige Studienlage analysiert und bewertet wie kritisch die Diabetesvorstufe (Prädiabetes) für die Gesundheit ist.
Die Forscher werteten Daten aus die von verschiedenen Meta-Analysen stammen. Die Meta-Analysen hatten Einzelstudien zum Zusammenhang zwischen Prädiabetes und dem Risiko diabetesbedingter Begleiterkrankungen untersucht. Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass der Prädiabetes bereits mit einem deutlich erhöhten Risiko für Folgeerkrankungen einhergeht. Dazu zählen beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle, chronische Nierenerkrankung, Demenz sowie auch mehrere Krebserkrankungen.
Generell ist ein Prädiabetes auch mit einer höheren Sterblichkeitsrate verbunden. Daher ist Prädiabetes gefährlicher als angenommen und verlangt erhöhte Aufmerksamkeit.
Betroffene Patienten in der prädiabetischen Phase können noch sehr wirksam gegensteuern, um einen Diabetes mellitus Typ 2 möglicherweise auch ganz zu verhindern. Wer auf ein gesündere Ernährung achtet wie Mischkost, sich mehr bewegt und Übergewicht, insbesondere Bauchfett, abbaut, hat gute Chancen seinen Blutzucker wieder zu senken. So lassen sich die angeführten weitgehend Folgeerkrankungen verhindern. Und sonst müssen auch frühzeitig Medikamente eingesetzt werden.
WJS