Die wissenschaftlichen Berechnungen und Daten einer aktuellen Publikation in der anerkannten Zeitschrift Lancet mit einer Auswertung von 1 700 Bevölkerungsstudien aus 186 Ländern in dem Zeitraum von 1975 bis 2014 bei 19,2 Millionen Menschen zeigt ein beunruhigendes Ergebnis. Denn es gibt im Jahr 2014 bereits 641 Millionen adipöse (krankhaft übergewichtige) Menschen mit einem BMI (body-mass-index) von über 30 kg/m2 Körperoberfläche weltweit, das heißt es sind schon sechs Mal so viele wie in den 1970-er Jahren. Wenn dieser sehr gefährlichen Entwicklung nicht Einhalt geboten werden kann, ist davon auszugehen, dass sich diese Zahl deutlich weiter bis zum Jahr 2030 auf 3,3 Milliarden Menschen erhöhen wird. Ganz ähnliche Daten wurden in Großbritannien (veröffentlicht in der Zeitschrift Diabetic Medicine) und in Deutschland vom Robert-Koch-Institut veröffentlicht.  Dabei wurde eine Adipositas bei beinahe 24 % bei Erwachsenen (25- bis 69 Jahre) und erschreckenden 6 % bei Kindern (3 bis 17 Jahre) errechnet. 67 % der Männer und 53 Prozent der Frauen sind in Deutschland übergewichtig. Erschreckend ist derzeit, dass die deutlichste Zunahme des Gewichts bei jungen Erwachsenen im Lebensalter zwischen 25 und 34 Jahren festzustellen ist.
Eine veränderte und effektive Ernährungspolitik und eventuell eine verbesserte Gesundheitsvorsorge könnte vielleicht der Epidemie mit Übergewicht und Adipositas Einhalt gebieten. In voraussichtlich bereits 10 Jahren hat jeder fünfte Mensch auf dieser Welt ein krankhaftes Übergewicht entwickelt.
Insbesondere bei mit Übergewicht und Adipositas verbundenen Entwicklung der schwerwiegenden Begleit- und Folgeerkrankungen des Herzkreislaufsystems, des Stoffwechsels (Diabetes mellitus, erhöhte Blutfettwerte, erhöhte Harnsäure, Fettleber) und auch des deutlich erhöhten Risikos für Krebserkrankungen muss diese Entwicklung möglichst verhindert werden! Erreicht kann das in 1. Linie durch Änderung der Ernährung mit ausgewogener gesunder Mischkost und Steigerung der körperlichen Bewegung werden.
Es ist zu fordern, dass die Adipositas (das krankhafte Ãœbergewicht) mit allen Folgeerkrankungen als ein wesentliches Gesundheitsrisiko in unserer modernen Gesellschaft und als chronische Erkrankung anerkannt wird, so wie es von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits vorgeschlagen wurde.
WJS