Fettleibigkeit und starkes Übergewicht fördern die Entwicklung von Herzkrankheiten bereits im jüngeren Alter. Darauf weist wiederholt auch die Europäische Gesellschaft für Kardiologie hin. Eine Gewichtsabnahme entlastet das Herz und Herzkreislauf-Erkrankungen (Arteriosklerose) können verhindert und auch verbessert werden.

Um beurteilen zu können, ob das Körpergewicht im Normalbereich liegt, wird der Body-Mass-Index (BMI) verwendet. Der BMI wird berechnet mit Gewicht (in kg) dividiert durch die Körpergröße (in m) zum Quadrat. Als normal gilt ein BMI von 18,5 bis 24. Ab einem BMI von 25 gilt ein Mensch als übergewichtig, ab einem BMI von 30 spricht man von Fettleibigkeit oder Adipositas. Mit steigendem BMI nimmt nicht nur das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sondern auch für Herzschwäche zu. Als besonders gefährlich hat sich überschüssiges Fett am Bauch herausgestellt. Der Taillenumfang sollte daher bei Frauen unter 80 cm sein, bei Männern unter 94 cm.

Zu viel an Körpergewicht belastet das Herz auf mehrfach: Das Organ um bis zu 50 % mehr leisten, um die größere Masse mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Zum anderen erhöht Übergewicht und Fettleibigkeit den Blutdruck, den Blutzucker (Diabetes mellitus), meistens die Blutfette (Cholesterin) und auch die Harnsäure. All das sind Riskofaktoren für Gefäßverkalkungen und fördern insbesondere die Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit (Herzinfarkt und Schlaganfall). Der entstehende Bluthochdruck sowie die größere Körpermasse könnten auch dazu beitragen, dass der Herzmuskel schneller und früher eine sogenannte Herzschwäche, mit nachfolgendem Herzversagen, entwickelt.

Gerade für Menschen mit Fettleibigkeit und starkem Übergewicht und bei körperlicher Inaktivität ist es wichtig, sich kleine Ziele stecken. Insgesamt ist bekannt, dass bereits nur fünf Prozent weniger Gewicht sich ganz deutlich positiv auf den gesamten Stoffwechsel auswirkt und erhöht auch die Beweglichkeit. Bei der Wahl der Methode zur Gewichtsreduktion kommt es hauptsächlich darauf an, die Kalorienzufuhr zu beschränken. Das gelingt meistens mit einer ausgewogenen, gesunden Mischkost. Die Kalorienzufuhr sollte 1.200 bis 1.500 Kilokalorien (kcal) pro Tag nicht überschreiten.

WJS

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