Die Low-Carb-Ernährung ist aktuell eine der populärsten und beliebtesten Diäten, wird aber von den meisten Wissenschaftlern und Studien nicht unterstützt. Dabei verzichten die Menschen bei der Ernährung auf Lebensmittel mit Kohlenhydraten. Diese sind in Beilagen wie Brot, Kartoffeln, Reis, Nudeln oder auch Süßigkeiten und Desserts enthalten. Auf Süßigkeiten und Desserts kann man generell wegen des hohen Zuckergehalts definitiv verzichten, aber auf Kohlenhydrate sollte man nicht verzichten.

Stattdessen sind bei diesen beliebten Diäten proteinreiche Lebensmittel, allen voran Fleisch, Wurst, Fisch und Käse auf dem Teller. Zahlreiche Menschen sind sich sicher auch einen schnellen Gewichtsverlust durch proteinreiche Atkins-, Paleo- oder Low-Carb Diäten (es gibt noch viele andere Namen für diese Diäten) zu erreichen, bedenken aber den sog. Jojo-Effekt, mit rascher neuerlicher Gewichtszunahme, nach Beendigung der Diäten nicht.

Wissenschaftler an der Universität in Sydney beschäftigten sich mit den Folgen der unterschiedlichen Ernährung. Sie haben 25 verschiedene Ernährungspläne für Versuchstiere entwickelt, jeweils mit unterschiedlichen Anteilen an Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten. Als Ergebnis veröffentlichten sie, dass Kohlenhydrate viel wichtiger sind als angenommen. Die Ergebnisse veröffentlichten sie vor wenigen Jahren bereits in der Fachzeitschrift Cell Metabolism. Die Forscher zeigten wie sich die Ernährung auf die Produktion eines Hormons namens FGF21 (Fibrolast Growth Factor 21) auswirkte. FGF21 bremst den Appetit und Stoffwechsel, und ist positiv für das Immunsystem. Die Ernährung mit vielen Kohlenhydraten und wenigen Proteinen führte zur höchsten Produktion von FGF21. Dabei war es nicht wesentlich ob die Tiere zuvor über- oder unterernährt waren. Aktuell wurden diese Ergebnisse für Menschen auch in dem Journal American Journal of Clinical Nutrition unterstützt und diskutiert.

Angesichts zunehmend vieler Studien raten die meisten Ernährungsexperten von einer kohlenhydratarmen (Low-Carb oder auch ketogenen) Ernährung ab. Richtig wäre eine Ernährung mit der bekannten ausgewogenen Mischkost, die für viele Patienten und auch Diabetiker ganz wichtig ist.

WJS

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