In dieser sehr aktuellen Studie, welche am Kongress der American Diabetes Association in Orlando präsentiert und in der wissenschaftlichen Zeitschrift JAMA veröffentlicht wurde, wurden die Daten von ca. 25.000 Typ 2 Diabetespatienten von Kaiser Permanente in North California die über die Jahre 2006 bis 2015 ausgewertet wurden. Alle diese Typ 2 Diabetiker hatten eine Therapie mit langwirkendem Insulin. Verwendet wurde entweder Glargin und Detemir oder altbekannte NPH-Insuline (Neutrales Protamin Hagedorn–Insulin).
Während der Beobachtung wurde das Aufsuchen einer Notfallambulanz oder die stationäre Aufnahme wegen Unterzuckerungen (Hypoglykämien) erfasst, zusätzlich wurde die Veränderung des HbA1c-Wertes (Langzeitzucker über den Zeitraum von ca. 3 Monaten) ein Jahr nach dem Beginn der Insulintherapie beurteilt. Bei den ca. 19.000 Patienten mit neuem Insulinen (Glargin/Detemir) traten 39 Hypoglykämien mit dann auch notwendigen Notfallambulanz Besuchen oder Krankenhausaufenthalten auf. Bei den ca. 23.500 Patienten mit altem NPH-Insulin waren dies lediglich 35 Hypoglykämien Während dem Beobachtungszeitraum von einem Jahr verbesserte sich der HbA1c-Wert unter Glargin/Detemir von 9.4% auf 8.2% (für die Typ 2 Diabetiker sollte der Wert möglichst <7% sein) und unter den alten NPH-Insulinen von 9.4 auf 7.9%.
Diese Resultate ergaben, dass kein Unterschied zwischen den beiden Arten von Basalinsulin verwendet bei Typ 2 Diabetikern bestand. Tendenziell konnten die erhaltenen Ergebnisse mit den altbekannten NPH-Insulinen  sogar als günstiger beurteilt werden.
Diese Untersuchung fand also keinen Vorteil der, insbesondere in den USA vergleichsweise viel teureren, neuen Insuline (Glargin/Detemir) gegenüber den seit vielen Jahren in Gebrauch befindlichen NPH-Insulinen. Natürlich müssen die Studienbedingungen, die etwa eine verminderte nächtlichen Hypoglykämien ergaben, und weniger schwere Hypoglykämien auch noch mit weiteren Studien untersucht und berücksichtigt werden. Aber es könnte sich dabei herausstellen, dass bei diesen Insulinen für die Typ 2 Diabetiker „neu“ nicht unbedingt „besser“ heißen muss.
WJS