Lebensstil und Umweltfaktoren bestimmen ob ein erhöhtes Krebsrisiko besteht. Gesunde Ernährung, Sport, Nichtrauchen, UV-Schutz und auch Impfungen könnten sogar bis zu 75 % der Krebserkrankungen verhindern. Die Gene bestimmen das Krebsrisiko weniger als bisher gedacht. Vor allem chronische Entzündungen begünstigen einen Tumor.

Ungesunder Lebensstil begünstigt bösartige Tumoren durch die Entstehung chronischer Entzündungen. Die für die Krebsentstehung nötigen ungünstigen genetischen Veränderungen entstehen auch im Rahmen einer chronischen Entzündung.

Chronische Entzündungen schädigen Körperzellen und regen gleichzeitig Zellen durch Wachstumsfaktoren zum Überleben und Vermehren an“, erläuterte Prof. M. Heikenwälder, vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Bei chronischen Entzündungen entstehen unter toxische freie Sauerstoffradikale, Zellen sterben ab und Immunzellen müssen sie verarbeiten.

Es gibt Daten, dass bei Menschen mit ungesundem Lebensstil (bei Menschen mit denselben genetischen Dispositionen) sich der Krebs wesentlich schneller entwickelt als es vor 50 Jahren war. Bei Übergewicht oder Adipositas wurde beobachtet, dass immer mehr junge Patienten, Veränderungen an Organen haben, die vor 20 oder 30 Jahren erst bei erwachsenen Menschen im höheren Lebensalter von 30 oder 40 gesehen wurden.

Bei Übergewicht sind freie Fettsäuren, Östrogen, Insulin, und andere schädliche Stoffwechselprodukte deutlich erhöht. Dadurch kommt es zur systemischen Entzündung. Körperliche Bewegung und gesunder Lebensstil wirken dem entgegen, senken die Entzündung und verbessern die Immunfunktion. Insgesamt sind Überernährung, Alkohol und körperliche Inaktivität wichtiger und erhöhen das Krebsrisiko mehr als der Nikotinkonsum.

WJS

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