Vor 25 Jahren wurde die Osteoporose noch als schicksalhafte Alterskrankheit angesehen. Jetzt ist Osteoporose oft vermeidbar und eigentlich ist diese Volkskrankheit sehr gut behandelbar. Ernährung und Bewegung sind sehr wichtig, aber man kann man damit allein die Erkrankung nicht verhindern. Wer in der Familie Fälle von Osteoporose hat, trägt ein erhöhtes Risiko.  Insbesonders, wenn Wirbelkörperbrüche oder Schenkelhals-Brüche bei einem Elternteil aufgetreten sind. Der Grund ist in der Regel auch ein familiärer, genetischer Mangel an Kalzium und Vitamin D.
Bei Osteoporose werden die kleinen Knochenbälkchen (Trabekel) immer schwächer und in dem Knochengewebe entstehen Lücken. Der Knochen ist nicht mehr belastbar, die Anfälligkeit für kleine Brüche (Insuffizienzfrakturen, Knochenödeme) steigt und später kommt es zu einem schmerzhaften Knochenbruch. Typische Osteoporose-Brüche sind Unterarm- (Radius-)Brüche, Wirbelbrüche und – oft erst später im Leben – Oberschenkelhalsfrakturen. Diese Brüche sind besonders gefürchtet, da sie mit einer erhöhten Sterblichkeit und mit Pflegebedürftigkeit einhergehen. Heute ist sicher, dass wenn Arzt und Patient gut zusammenarbeiten, sich Osteoporose vorweg vermeiden oder sogar verbessern lässt. Auch eine Osteoporose mit Brüchen, lässt sich in allen Stadien sehr gut behandeln. Leider werden heute nicht alle Patienten, auch nach bereits eingetretenen osteoporotischen Brüchen, ausreichend untersucht. Dazu gehört, dass sie mit einer Knochendichtemessung auf Osteoporose getestet, Blutwerte für den Knochenstoffwechsel kontrolliert werden und danach gezielt medizinisch behandelt wird. Vorbeugend hilfreich ist, das Rauchen einzustellen. Mindestens 20 Minuten am Tag Bewegung sowie auf eine gesunde Ernährung mit ausgewogener Mischkost soll man achten. Mit Knochen-gesunder Ernährung ist auch eine Gefäß-gesunde Ernährung gegeben. Frauen sind an Osteoporose viermal häufiger erkrankt als Männer, vor allem wegen der hormonellen Umstellung in den Wechseljahren. Auch z.B. junge Mädchen mit Essstörungen sind durch Knochenschwund besonders gefährdet.
Eine Osteoporose entwickelt sich schleichend und unbemerkt, zwei Drittel aller durch Osteoporose bedingten Wirbelbrüche werden nur als Zufallsbefund auf einem Röntgenbild gesehen. Und nicht immer wird daraus die richtige Konsequenz gezogen. Denn da ist es unbedingt notwendig eine gezielte Osteoporose-Diagnostik und -Therapie einzuleiten. Wichtig ist die Botschaft, dass Osteoporose sich heute sehr gut medikamentös verbessern kann und ausreichend behandelt werden kann.
WJS