Seit mindestens einem halben Jahrhundert wird ein hoher Wert des Gesamtcholesterins und/oder des Low-Density-Lipoprotein Cholesterins als die Hauptursache für Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) und kardiovaskuläre Erkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall) gesehen. Eine Behandlung mit cholesterinsenkenden Medikamenten, den Statinen (Simvastatin, Pravastatin, Atorvastatin und anderen), wird weit verbreitet zur kardiovaskulären Prävention (Verhinderung von Gefäßverkalkungen) empfohlen und auch eingesetzt. Es gibt jedoch zunehmend Erkenntnisse dafür, dass die Mechanismen der Gefäßverkalkung und der kardiovaskulären Erkrankungen viel komplizierter sind. Es gab bisher schon mehrfach Zweifel, dass eine Statin-Behandlung (mit Simvastatin, Pravastatin, Atorvastatin und anderen Medikamenten), insbesondere wenn sie zur Verhinderung von Gefäßverkalkungen verwendet wird, von sehr zweifelhaftem Nutzen ist.
Jetzt wurde ganz aktuell eine Zusammenfassung von bisher verfügbaren und veröffentlichten Studien in der wissenschaftlichen Zeitschrift Expert Review of Clinical Pharmacology veröffentlicht. Die Autoren dieser Publikation fassen die 3 maßgeblichen großen Publikationen, die kürzlich von Befürwortern einer Statin-Therapie veröffentlicht wurden, zusammen. Dabei kommen sie zum Schluss, dass schwerwiegende Fehler in diesen drei Übersichtsarbeiten sowie andere offensichtliche Verfälschungen der Theorien zur notwendigen medikamentösen Senkung des Cholesterins im Vordergrund der Empfehlungen zur Statin-Therapie stehen.

Ein kausaler Zusammenhang, dass  LDL-Cholesterin kardiovaskuläre Erkrankungen verursacht, konnte in allen Studien nicht erfüllt werden, die Schlussfolgerungen der Autoren der drei Überprüfungen beruhen auf irreführenden Statistiken, erfolglose Studien wurden ausgeschlossen und zahlreiche widersprüchliche Ergebnisse von anderen Studien wurden nicht berücksichtigt.

Daher gilt weiter, dass ein gesunder Lebensstil und Ernährung mit ausgewogener Mischkost nicht nur Cholesterinwerte senken kann, sondern auch der Gefäßverkalkung vorbeugt.

WJS

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