Eine primäre epiploische Appendagitis ist eine sehr seltene, gutartige, selbst-limitierende Entzündung der epiploischen Anhängsel. Das sind eine fettige, ovale Gewebsanhängsel am gesamten Dickdarm. Diese seltener Erkrankung konnte ich in Zusammenarbeit mit der MedUni Graz diagnostizieren und nach stattgefundener primärer epiploischer Appendagitis eine Nahrungsmittelunverträglichkeit feststellen und den Patienten erfolgreich mit Ernährungsumstellung therapieren. Der Bericht wurde kürzlich in der wissenschaftlichen Zeitschrift EXCLI Journal veröffentlicht.
Der Einsatz der Querschnittsbild-Computertomographie (CT) zur primären Beurteilung von Bauchschmerzen hat die Erkennung von primärer epiploischer Appendagitis in den letzten Jahren deutlich verbessert. Der Bauchschmerz bei primärer epiploischer Appendagitis wird als dumpf, konstant und nicht wandernd beschrieben. Unerwünschte Reaktionen auf aufgenommene Lebensmittel sind die Folge einer Intoleranz/Malabsorption von Kohlenhydraten (Laktose und Fruktose), Proteinen (Gluten) und/oder biogenen Aminen (Histamin).
Bei Nahrungsmittelunverträglichkeit/Malabsorption können eine oder mehrere Lebensmittelzutaten nicht richtig im Magen-Darm-Trakt verdaut und/oder aufgenommen werden. Zu den Symptomen gehören anhaltende und wiederkehrende, funktionelle, unspezifische Bauchbeschwerden wie: Blähungen, halbfester Stuhl, intermittierender Durchfall und wandernde Bauchschmerzen. Dieser Bericht beschreibt einen Patienten, bei dem sieben Monate zuvor eine primäre epiploische Appendagitis mittels CT diagnostiziert wurde. Aufgrund der anhaltenden Bauchbeschwerden haben wir mögliche Nahrungsmittelintoleranz/Malabsorption untersucht. Dabei wurde eine Fructose-Malabsorption in Kombination mit Histaminintoleranz diagnostiziert. Eine individuell abgestimmte fructosefreie und histaminreduzierte Ernährung konnte die Beschwerden des Patienten innerhalb weniger Tage lösen.
WJS