Auf dem Kongress der europäischen Diabetes Gesellschaft (EASD) in Berlin wurden jetzt kürzlich die neuen Leitlinien der Amerikanische Diabetes Gesellschaft (ADA) und der EASD zur Therapie des Typ 2 Diabetes mellitus vorgestellt. Diese ausführlichen Leitlinien wurden auch online in den wissenschaftlichen Zeitschriften Diabetologia und Diabetes Care veröffentlicht.

Die Behandlung des Typ 2 Diabetes mellitus soll heute nicht mehr nur in Abhängigkeit von der Blutglukose, und/oder beurteilt mit dem Langzeitzuckerwert HbA1c erfolgen, sondern individuell und bezogen auf jede einzelne Person. Das ist ein Wechsel auch in den Empfehlungen dieser Fachgesellschaften denn Therapieentscheidungen in diesem Sinne haben schon viele Ärzte bisher bereits mit ihren einzelnen Patienten gemeinsam getroffen.

Nicht nur individuelle Besonderheiten sollen bei einem Patienten im Vordergrund stehen und berücksichtigt werden, sondern auch alle Begleiterkrankungen, inklusive der Herz-Kreislaufsituation. Es bleiben natürlich auch der Blutzucker und der HbA1c Wert bei einem Patienten wichtig. Als Ziel des HbA1c Wertes gilt für die meisten Diabetiker (außer etwa im höheren Alter, bei massiven Begleiterkrankungen oder bei einer Schwangerschaft) ein Wert von 7% (entspricht 53 mmol/mol oder darunter).
Eine Lebensstilmodifikationen mit gesunder ausgewogener Ernährung und ausreichend körperlicher Bewegung bleibt im Zentrum der Therapie Empfehlungen. Die Tablette Metformin soll zuerst verwendet werden, gefolgt von allen anderen Tabletten je nach individuellem Bedarf des Patienten. Dringend nötig ist eine Verhinderung der Zunahme oder Förderung einer Abnahme des Körpergewichtes.
Atherosklerotische kardiovaskuläre Erkrankungen, eine Herzinsuffizienz (Herzschwäche) oder eine chronischer Nierenerkrankung müssen extra berücksichtigt werden und mit einer individuellen Dosierung der Medikamente eingestellt werden.
WJS

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